Präsident Ivo Visintin im Interview PDF Print
Sonntag, den 13. Juli 2014 um 19:01 Uhr

2014-04-05 INL-MeisterIn den vergangenen Wochen gingen die Wogen im italienischen Eishockey hoch: Den Südtiroler Vereinen wurde die Teilnahme an der Inter-National-League von Verbandsseite untersagt. 

 

Nachdem der italienische Eishockeyverband den Wild Goose die Chance genommen hat, den Titel in der INL zu verteidigen, sah sich der Klub zum Handeln gezwungen. In Absprache mit der sportlichen Leitung, Vereinsmitgliedern und Sponsoren wurde beschlossen, die kommende Saison in der Elite.A anzutreten. Im nachstehenden Interview nimmt HCN-Präsident Ivo Visintin zum Abschied aus der INL Stellung und wirft einen Blick voraus, auf das Abenteuer in der höchsten italienischen Spielklasse.

 

Herr Visintin, wie wurde die untersagte INL-Teilnahme im Verein aufgenommen?

 

„Zunächst einmal waren wir natürlich entsetzt. Wir standen voll hinter dem INL-Projekt und sind auch weiterhin überzeugt, dass die Meisterschaftsform langfristig absolut die richtige gewesen wäre. Die Auflösung der Vereinbarung und das folgende INL-Verbot haben sicher negative Auswirkungen auf das italienische Eishockey. Wir hoffen aber, dass es nun mit den ständigen Regeländerungen endgültig vorbei ist."

 

Inwieweit schmerzt die Tatsache, den Titel in der Inter-National-League nicht verteidigen zu können?

 

„Das ist natürlich enorm bitter. Deshalb ist die Rückkehr ins italienische Eishockey auch mit sehr viel Wehmut verbunden. Eine solche Chance, wird es vielleicht nie mehr geben."

 

Wie wird der HC Neumarkt nun reagieren?

 

„Zeitgleich zu den Kaderplanungen werden wir mit unseren Sponsoren in Kontakt bleiben, um die bevorstehende Saison bis ins Detail zu planen. Ich respektiere die Entscheidung des Verbands, neue Wege zu gehen, um das Eishockey hierzulande wieder attraktiver zu gestalten. Allerdings bleibt es für uns ein Schritt ins Ungewisse. Ich hoffe, dass die Funktionäre auch in den kommenden Monaten zu ihren Worten stehen und das entgegengebrachte Vertrauen nicht missbrauchen. In erster Linie denke ich da an die Regelung mit den Transferkartenspielern, die absolut keine Hintertürchen offen lassen darf. Ich befürchte nämlich, dass es Doppelstaatsbürgern einfach gemacht wird, eine sogenannte unbegrenzte Transfercard zu bekommen und somit problemlos in der Elite.A spielberechtig zu sein. Dies könnten einige Vereine ausnutzen."

 

Mit welchen Zielen nehmen die Wildgänse das Elite.A-Abenteuer in Angriff?

 

„Als Meister der INL wollen wir natürlich auch in Zukunft erfolgreiches Eishockey bieten. Das sind wir unseren Fans schuldig. Einige Vereine sind sowohl unter sportlichem, als auch unter finanziellem Aspekt für uns außer Reichweite. Allerdings wollen wir gegen jeden Kontrahenten eine gute Figur abgeben und auf Sieg spielen."